Montag, 25. August 2008

...aunti, aunti, how are you...

Sobald die Sonne aufgeht ist der ganze Campus erfuellt von den Stimmen der 65 Maedchen, die hier untergebracht sind. Erblicken sie eine von uns Volunteers kommen sie sofort angerannt oder rufen liebevoll Aunti, aunti! How are you aunti? You happy aunti? Sie sind einfach niedlich und wenn sie einem mit ihren grossen dunklen Augen anschauen, wird einem gleich warm ums Herz. Obwohl alle diese Maedchen eine sehr schlimme Vergangenheit haben, scheinen sie trotzdem immer froehlich und aufgestellt. Das tollste ist natuerlich wenn sie uns ihre Sprache beibringen duerfen...wenn unsere Ausprache falsch ist, finden sie es besonders lustig...
Unsere Aufgabe hier besteht darin, die Kinder in Englisch zu unterrichten. Jede von uns 3 Volunteers hat eine Klasse. Ich habe die Kleinsten, was ich eigentlich cool finde, obwohl es nicht so einfach ist da sie gerade mal das ABC koennen. Sie verstehen eigentlich kein Englisch und wir versuchen uns mit Haenden und Fuessen zu verstaendigen. Meistens schreiben sie einfach ab was ich an die Tafel geschrieben habe, ohne die Woerter ueberhaupt zu verstehen. So weit so gut... ich versuche mit ihnen ganz viele Spiele und Songs zu machen, denn ich glaube das ist einfacher fuer sie... mal sehen.
Am Nachmittag gibt es verschiedene Projekte wie z.B. Papier machen, tonen, etc. Wir sollen wenn wir die Kinder besser kennen auch Projekte anbieten. Ansonsten meinte der Direktor es waere gut wenn wir fuer den Englischunterricht einen 3 Jahresplan machen koennten, damit die Volunteers die nach uns kommen, weiterarbeiten koennen. Dies ist gar nicht so einfach, sollen die Kinder ja auch Grammatik lernen und auf die hoehere Schule vorbereitet werden. Aber es ist gut das wir etwas zu tun haben. Hier muss man sich die Arbeit manchmal schon selber suchen, der Unterricht ist naemlich nur am Morgen... Ich bin froh sind wir zu dritt, dann koennen wir immer Ideen austauschen.
Am Freitag werden Alice und ich jeweils in eine Schule nach Bangalore gehen. Ich habe keine Ahnung was wir dort wirklich machen muessen, aber wir werden sehen... Es ist sicher sehr interessant, da die Schule fuer behinderte Kinder ist.
Ach ja, neben dem Projekt mit den Kindern finden hier immer wieder verschiedene Kurse statt. Im Moment sind Leute aus Pakistan, Sri Lanka, Bangladesh und Indien hier. Die sind wirklich alle sehr nett und auch echt lustig. An den Abenden verbringen wir meistens Zeit mit ihnen und an den Wochenenden koennen wir mit ihnen Ausfluege machen. Leider verlassen sie den Campus am naechsten Wochenende. Dann kommen aber Studenten aus den USA, das wird sicher auch cool. Es ist eine gute Abwechslung zum Leben hier und man fuehlt sich nicht ganz so ab der Welt... (obwohl wir ja nicht weit von Bangalore entfernt sind...)
Ich hoffe ich kann bald ein Paar Fotos von hier hochladen... dann koennt ihr sehen wie ich hier lebe... :-)
Also machts gut und bis bald!

Ps. Hab ganz vergessen, ich hab waehrend meinem Indienjahr eine neue Natelnummer :
0091 9008796788 Freue mich also immer ueber SMS... :-)

Sonntag, 24. August 2008

...mit der Rikshaw durch Bangalore...

Ja wo soll ich Anfangen... dieses Wochenende haben wir die meiste Zeit in Bangalore verbracht, das heisst also ganz viele neue Endruecke. Ohne zu wissen wie und wo wir genau hin wollen, machten Alice, ich und Michelle uns auf nach Bangalore. Das Ziel war eine Kamera, ein Handy und viele neue Kleider zu kaufen. Den Bus von Gubbi bis nach Bangalore zu finden war nicht wirklich schwierig, kam doch die Host Mother der Maedchen auch gleich auf den Bus. Sie half uns dann auch den Weg zur Comercial Street (Einkaufsstrasse in Bangalore) zu finden, bzw. sie meinte wir sollen einfach alles gerade aus laufen. Dies taten wir dann auch. Nach einer halben Stunde trafen wir auf einen Strassenkoeter, der uns sogleich folgte. Alle Leute schauten uns ganz komisch an, drei weisse Frauen und ein Hund... ausserdem hat der Hund die ganze Zeit gejault, ich glaube er hat gemeint wir wollen ihm was zu essen besorgen :-) Weil wir es irgendwann komisch fanden einfach der Strasse zu folgen (die Host mother hat ja gesagt es sei nicht weit...) fragten wir jemanden. Er war sehr nett und meinte er wuerde uns zur Comercial Street bringen. Nach einer weiteren halben Stunde und 20 Strassenueberquerungen (was hier wirklich kein Kinderspiel ist wenn auf einmal eine riesige Autokolonne auf einem zurast) hatten wir keine Lust mehr zu laufen und ausserdem war die Commercial Street noch lange nicht in Sicht. So entschieden wir uns eine Autorikshaw zu nehmen. Der Hund stand jaulend am Strassenrand und als die Rikshaw losfuhr rannte er so schnell er konnte hinterher. Wir haben uns echt kaputtgelacht. Nach dem Einkaufen und Mittagessen (wir haben einfach was bestellt weil wir die Karte nicht wirklich entziffern konnten...) wollten wir eigentlich unbedingt noch zur MG Road um dort eine Kamera fuer Alice zu finden. Also gings auf zu einer weiteren Rikshawfahrt. Das war ziemlich amuesant denn zwischendurch hielten wir kurzerhand am Strassenrand und der Fahrer tauschte seinen Platz mit einem anderen Fahrer. Dann meinte er ob wir nicht einen Laden besuchen wollen, wir muessen auch nichts kaufen. Dies taten wir dann auch... (wenn die Rikshawfahrer jemanden zum Laden bringen bekommen sie dafuer Geld...). Etwa 2 Stunden spaeter nach 2 weiteren Ladenbesuchen und um eine Kamera reicher erreichten wir das eigentliche Ziel. Wir wollten sogleich den Fahrer bezahlen aber er meinte es sei alles umsonst gewesen und er gab uns noch seine Telephonnummer damit wir ihn jederzeit anrufen koennen wenn wir eine Rikshaw brauchen. Echt unglaublich!!!
Nun wollten wir eigentlich die Leute vom Kurs treffen um mit ihnen einen Film schauen zu gehen, aber sie meinten sie seine immer noch im Unterricht. So entschieden wir uns nach Gubbi zuruekczukehren. Das stellte sich als nicht ganz so einfach heraus, wurde es auch schon dunkel... Wir waren alle drei einfach nur muede und so war es auch absolut zum todlachen als ein Hund mitten auf der mega befahrenen Strasse sein geschaeft verrichtete... :-) Zurueck bei der Hauptbushaltestelle mussten wir ungefaehr eine Stunde warten bis unser Bus kam. Die Ruekcfahrt war auch ganz amuesant, wir wurden von einer netten Frau zum dinner eingeladen... wir waren aber so muede und wollten sowieso nicht einfach mit irgenjemandem mitgehen... So kamen wir dann endlich in Visthar an... und wir koennen sagen, wir haben den ersten Tag alleine in Bangalore herrvorragend gemeistert! Juhui!

Auch heute waren wir in Bangalore, diesmal aber mit drei Jungs vom Kurs. Wir besuchten die MG Road was wirklich ziemlich anders ist als die Commercial Street. In der MG Road gibt es so viele westliche Laeden, man kann eigentlich alles kaufen was wir in der Schweiz auch haben... Wir waren in einem riesigen Einkaufszentrum und ich fand das alles irgendwie schockierend... es gibt so viele Gegensaetze hier... alles was es dort zu kaufen gibt ist ziemlich teuer und vor dem Einkaufszentrum stehen aber Menschen die betteln... Der ganze Laerm, die vielen Leute, einfach alles war mir ein bisschen zu viel und es hat mich echt todmuede gemacht. Fuer die Rueckfahrt standen wir wieder ueber eine Stunde an der Bushaltestelle (wir trafen noch auf andere des Kurses) und der Bus wollte einfach nicht kommen. Wir entschlossen uns mit der Rikshaw zuruekc zu fahren da niemand uns sagen konnte wann und ob ueberhaupt noch ein Bus kommen wird (unser Bus stand dann auch um die Ecke an der Strasse aber als wir einsteigen wollten meinte der Fahrer er werde heute wohl nicht mehr fahren...). Soweit so gut... wir stoppten 3 Rikshaws so hatten alle von uns 12 Platz (war ziemlich eng...). Unsere Rikshaw machte natuerlich noch einen Zwischenstopp in einem Laden (echt muehsam) und dann hatten wir auch noch kein Licht was dem Fahrer ziemlich Angst machte weil die Strassen nach Gubbi nicht beleuchtet sind. So stoppte er und wir mussten umsteigen. Nach einer sehr holprigen Fahrt kamen wir dann endlich hier im Projekt an. Ich bin so froh heil angekommen zu sein, das war echt anstrengend heute!

So nun ist es aber genug, bis bald!

Freitag, 22. August 2008

Es regnet Ameisen...

Hier bin ich also in meinem Projekt Visthar. Unglaublich wie es hier aussieht. Es ist ein riesiges Gelaende mit ganz vielen Baeumen und Palmen, echt super schoen. Mit mir sind noch 3 andere Volunteers hier, eine aus Frankreich, eine aus UK und jemand aus den USA. Wir haben ein eigenes Haus wo jeder sein Zimmer hat. Ausserdem befindet sich auch eine kleine Kueche in unserem Haus. Unglaublich, wir besitzen sogar normale Toiletten, ja sogar Klopapier... wir koennen jederzeit ins Internet, das Essen ist einfach fantastisch, und und und... Am besten kommt ihr einfach alle her um selber einen Eindruck davon zu bekommen. :-) Was die Ungeziefer angeht, daran muss man sich zuerst einmal gewoehnen...das Haus hat naemlich keine geschlossenen Fenster und so gehen Moskitos (echt eine Plage hier), Kaefer, Spinnen, Ameisen und Gekos ebenso ein und aus wie wir. Das ekligste war echt als ich am ersten Abend in meinem Zimmer das Licht angemacht habe, denn ploetzlich war alles voller Ameisen. Ich hab mich gewundert von wo die so ploetzlich kommen und das ist jetz kein Scherz, ich hab gemerkt das sie von der Decke fallen. Mein Zimmer ist gleich unter dem Dach und die netten Ameisen bahnen sich den Weg quer durch mein Zimmer (dem Dach entlang), juhui ;-0 Schnell hab ich mich entschlossen das Licht am Abend nicht mehr anzumachen sondern mich lieber mit der Taschenlampe abzufinden.
Ueber meine Arbeit hier gibts natuerlich auch ganz viel zu erzaehlen, obwohl ich eigentlich gar nicht so richtig weiss was ich zu tun habe... das ist eben der Indian lifestyle... Aber ich glaub ich muss euch das bei meinem naechsten Eintrag erzaehlen, wir haben gleich Kannada Stunde... also falls unsere Lehrerin heute dann auch auftaucht (warscheinlich 1 Stunde spaeter wie das in Indien so ueblich ist...) ...viele Dinge an die man sich gewoehnen muss.
Machts gut und bis bald!

Sonntag, 17. August 2008

Bangalore, Monsun und andere Eindruecke...

Vor ein Paar Tagen gings endlich los nach Bangalore. Schon auf der Hinfahrt wurden tausende Fotos geschossen, die Eindruecke waren einfach ueberwaeltigend. Bei jedem Ueberholmanoever ein GEschrei im Bus...so viele Leute auf der Strasse, Kuehe, Hunde, Kinder, Essen das am Strassenrand verkauft wird, farbige Tempel, fremde Gerueche, etc. In Bangalore angekommen verbrachten wir ungefaehr 5-6 Stunden auf der Polizeistation um uns registrieren zu lassen. Das war echt langweilig aber in Indien ist es wohl immer so. Weil alles so lange gedauert hat, hatten wir leider keine Zeit mehr fuer eine City Tour. Stattdessen gingen wir shoppen, was natuerlich niemand wirklich bedauerte... :-) Wir gingen in die Haupteinkaufsstrasse, das war echt interessant. Natuerlich fanden sich alle Frauen gleich in einem indischen Kleidergeschaeft wieder. Ich habe mir 2 Salwar Kameez gekauft (keine Ahnung wie man das schreibt). Die Kleider hier sind alle in Einheitsgroessen geschnitten und wenn man sich eins ausgesucht hat, geht man in den hinteren Teil des Ladens, wo man ausgemessen wird und der Schneider naeht das Kleid dann in der passenden Groesse. Das war echt cool!!!
Waehrend dem shoppen begann es zu regnen, zuerst nur wenig aber als wir zurueck zum Bus gehen wollten, hat es nur so geschuettet. Die Strassen wurden alle ueberflutet und wir waren bis auf die Unterwaesche nass. Ich fands ziemlich lustig, weil wir sozusagen die Einzigen waren, die bei diesem Regen auf den Strassen rumgerannt sind... so bloed koennen auch nur Touristen sein... Danach bekamen wir noch ein super mega feines indisches Nachtessen, ich habe glaub ich noch nie soviel gegessen.
In den letzten Tagen hatten wir dann noch verschiedene Workshops und nun sind wir fleissig am Kannada, Tamil und Telugui lernen, was gar nicht so einfach ist. as Bis jetzt kann ich nur von 1 bis 10 zaehlen...
Mir gefaellt es total gut hier und alles macht echt Spass, es ist wie in einem Feriencamp... bald geht es ins Projekt und ich hoffe es wird mir auch dort gut gefallen.

So nun geh ich mal schauen ob noch Tee fuer mich uebrig ist. Machts gut und bis bald!

Dienstag, 12. August 2008

Nun bin ich also in Indien gelandet... Ein weiter Weg aber sehr interessant. Die Fahrt vom Flughafen zum orientation camp war unendlich lange weil es so viel Stau und Verkehr hatte in Bangalore. Der Verkehr ist ein Thema fuer sich... ich habe noch nie so etwas gesehen!!! Als erstes hatte unser Taxi einen Platten und der Fahrer hielt einfach mal schnell am Strassenrand. Er bekam den Ersatzreifen eines anderen Taxis, montierte ihn und weiter gings... Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so einen Fahrstil gesehen. Nur gut habe ich meinen Fuehrerschein zuhause gelassen!!! :-) Man kann eigentlich fahren wie man will, ueberholen wie man will, links und rechts und es gibt grundsaetzlich keine Regeln... (oder keine die ich kenne) Hupen ist auch sehr beliebt, egal in welcher Situation. Naja es wird wohl nicht die letzte indische Autofahrt gewesen sein.
Das orientation camp ist wirklich voll cool. Hier sieht es aus wie in einem botanischen Garten. Wir sind etwa 30 Leute und sind in kleinen Haeuschen untergebracht. Die meisten kommen aus Deutschland, ein Paar aus den USA, GB und Finnland... Auch das Essen ist super und die Leute von ICDE sind sehr freundlich. Wir haben ein straffes Tagesprogramm das am Morgen um ca. 7.00 mit Yoga startet. Dann gibt es verschiedene Instruktionen und jeden Tag lernen wir einen indischen Tanz. Das ist wirklich total lustig... Uebermorgen gehen wir in die Stadt fuer eine sight seeing tour und fuer shopping. Das wird sicher sehr interessant werden.
Nun muss ich leider diesen Eintrag beenden, denn es gibt Abendessen und ich hab auch wirklich Hunger...
Bis bald!

Sonntag, 10. August 2008

So, nun sind alle Koffer gepackt und ich bin bereit für meine Reise. Noch ungefähr 8 Stunden bis der Flieger startet... Ein bisschen nervös bin ich schon... und manchmal frage ich mich ob es wirklich die richtige Entscheidung war, ein Jahr fort zu gehen... Aber ich glaube es wird ein unvergessliches Jahr werden und (neben dem Abschiedsschmerz) freue ich mich riesig darauf. Nun geniesse ich noch den letzten Nachmittag in der Schweiz...

Tschüüss...