Montag, 15. Dezember 2008

Es war einmal ein Frosch...

Mittlerweile habe ich mich schon daran gewoehnt mit verschiedenen Insekten und Ungeziefern zusammen zu leben. Manchmal geschehen aber doch ziemlich merkwuerdige Dinge...

Da war dieser Frosch den wir ploetzlich in unserem Haus entdeckten. Niemand weiss wie er reingekommen ist und man munkelt, dass er vielleicht giftig gewesen ist...

Tag 1 : Der Frosch sitzt auf der Tuere zu unserem Badezimmer. Wie kann das funktionieren?!


Tag 2 : Nun sitzt er im Badezimmer auf dem Schlauch der zum Boiler fuehrt...????















Tag 3 : Der Frosch ist undauffindbar... Wo hat er sich versteckt?

Tag 4 : Jeeeeh!!!! Er ist zurueck und sitzt auf dem Fenstersims im Badezimmer...


Tag 5 : Wo ist der Frosch?


Aaahhh! Hinter dem Wasserkasten der Toilette!!!!

Tag 6 : Der Frosch ist direkt bei der Tuere zum Badezimmer. Alice will ihm das Leben retten doch er huepft in grossen Saetzten in ihr Zimmer was uns beide zum kreischen bringt... Schlussendlich schafft sies dann aber doch.
Mission Frosch ist beendet...

Bus fahren macht Spass...

Reisen im Bus ist immer wieder amuesant hier in Indien und man muss auf alles vorbereitet sein. Eine Reise zu planen ist eigentlich ziemlich unnoetig, es kommt sowieso immer anders als man denkt...

So erging es uns zum Beispiel als wir mit dem Bus von Mysore nach Ooty fahren wollten: In Mysore angekommen meinten die Inder erst einmal dass es um diese Zeit keinen Bus mehr nach Ooty gibt. Wie wir gelernt haben, ist es besser immer mehrere Leute zu Fragen denn manche Inder haben keine Ahnung was abgeht und erzaehlen einem einfach irgend etwas. So kam dann nach einer halben Stunde ein Bus nach Ooty und gluecklicherweise waren noch genau 4 Plaetze frei. Yeah, dachten wir, so schaffen wir es doch noch bis zu unserem Ziel. Nach Einbruch der Dunkelheit begann es dann aber erstmal zu regnen. Am Anfang wars auch gar nicht schlimm, denn wir waren ja im Bus und da wird man nicht nass...doch zu frueh gefreut. Der Regen wurde immer staerker und da das Dach und die Fenster des Busses nicht mehr in einem wahnsinnig guten Zustand waren, wurden wir natuerlich nass. Zuerst wars noch ganz lustig aber mit der Zeit wurde es echt kalt. Um Mitternacht dann stoppte der Bus ploetzlich und es ging gar nichts mehr. Der Busfahrer meinte das Steuer sei kaputt und wir sollen alle bis um 4.00 Uhr warten, weil dann der Nachtbus nach Ooty vorbeifahren wuerde der uns mitnehmen kann. Die Inder liessen das nicht auf sich sitzen und wollten die Telefonnummer vom Busdepot in Mysore, damit die uns einen anderen Bus oder jemand zum reparieren schicken koennen. Der Schaffner fand das gar nicht toll und rueckte die Nummer nicht raus. Um 1.00 Uhr in der Nacht waehre wohl auch niemand gekommen... Nach langem hin und her wurden dann Taxis organisiert, die uns den restlichen Weg nach Ooty bringen sollten. Der Taxifahrer dachte wohl er sei super schlau und wollte all unser Gepaeck auf dem Dach platzieren, damit er mehr Leute transportieren kann. Es regnete immer noch in stroemen und so protestierten wir lauthals, bis er endlich klein beigab und unser Gepaeck sicher im Jeep verstaute. Nun gehts endlich weiter dachten wir, doch nach ca. 10 Minuten mussten wir anhalten weil ein Baum mitten auf der Strasse lag... Zum Glueck war er nicht so schwer und mit vereinten Kraeften konnte er beiseite geschafft werden. Nach weiteren 20 - 30 Minuten kamen wir dann endlich in Ooty an. Es war 2.00 Uhr in der Nacht...

Eines anderen Tages ging ich mit Rathi, der Hausmutter, die Kinder vom Bahnhof abholen. Sie kamen zurueck aus den Ferien in ihren Doerfern. Frueh morgens wollte uns der Busfahrer mit seinem bike abholen und zum Busdepot bringen, wo wir dann den Bus zum Bahnhof nehmen sollten. Natuerlich kam er zu spaet und so rasten wir durch Bangalore, damit wir doch noch rechtzeitig am Bahnhof sind. Mitten in der Stadt passierte es dann... Der Busfahrer wollte gerade die Gangschaltung betaetigen und da hatte er doch den ganzen Schaltknueppel in der Hand!!! Ich und Rathi konnten uns kaum halten vor lachen. Hinter uns ging natuerlich das grosse gehupe los, doch was kann man machen...? Nach 15 Minuten war das ganze dann behoben und der Schaltknueppel wieder montiert...und wir kamen sogar noch rechtzeitig zum Bahnhof weil der Zug natuerlich Verspaetung hatte... :-)

Bus fahren ist einfach amuesant hier! :-) Jedes Mal wenn wir in einen Bus einsteigen denke ich: Was wird wohl als naechstes geschehen? :-)

Montag, 10. November 2008

Ein Tag in Visthar...

So, nun ist es an der Zeit einmal meinen Tagesablauf zu veroeffentlichen...dies sieht dann ungefaehr so aus:

7.30 mein Wecker laeutet doch ich mag noch nicht aufstehen und so wird er auf 10 Minuten spaeter gestellt...und dann wieder 10 Minuten...und dann noch einmal...
8.00 nun ist es aber wirklich Zeit...also mache ich mich auf den Boiler fuer das heisse Wasser anzustellen (in der Hoffnung das der Strom funktioniert und Wasser im Tank ist) damit ich duschen kann.
8.40 nachdem auch Alice und Michelle das Tageslicht erblickt haben, machen wir uns auf zum Fruehstueck. Mein Lieblingsfruehstueck ist Puri (runder Teigfladen der fritiert wird und ganz knusprig ist). Manchmal gibts auch Idly (so runde weisse Klumpen aus mashed rice) oder Dosa. All diese Gerichte werden mit Sambar (Sosse mit Gemuese) oder gruenem oder rotem Chutney serviert (beides ziemlich scharf!). Fuer Leute die das indische Fruehstueck nicht moegen, gibt es Toast mit Butter und Marmelade, Honig oder auch Ei. Es gibt auch immer Bananen, Ananas, Papaya, Wassermelonen, etc. und das Beste ist natuerlich der Tee, den man mit Milch und viel Zucker trinkt.
Wenn wir mit den Kindern fruehstuecken, sieht das ganze ein bisschen anders aus. Sie bekommen mashed rice mit Chillis, Zwiebeln und anderen Gewuerzen. Manchmal auch Reis mit Sambar oder Ragi ball was wohl das abscheulichste ist was ich jeh gegessen habe! Es ist ein runder Klumpen (aus Getreide, Ragi?) der mit einer suppenaehnlichen Sosse serviert wird. Der Klumpen schmeckt nach Knete...waeh! Man darf nicht kauen sondern soll den in kleinen Stueckchen einfach runterschlucken...nicht gerade spassig...
9.00 Zeit fuer die Kinder in der Schule zu erscheinen. Meistens muessen sie sich vor der Schule aufstellen und 2 lesen aus der Zeitung vor. Danach wir irgendwas auf Kannada gesprochen was wir natuerlich nicht verstehen und zum Schluss singen alle die Nationalhymne.
9.15 der Unterricht beginnt. Da wir nur 1 - 2 Lektionen haben muessen wir nicht immer schon zu dieser Zeit in der Schule sein. Ich mag die ersten Lektionen lieber, weil die Kinder dann noch aufmerksam sind...Wenn ich nicht unterrichte bereite ich mich auf die Lektionen der naechsten Tage vor, etc. Manchmal gehe ich auch mit Michelle in ihre Klasse um ihr zu helfen oder einfach nur zuzuschauen...und manchmal mache ich mit wenn sie PT haben (Sportunterricht bzw. Freistunde weil das niemand unterrichtet)...
11.00 ist Zeit fuer den Teabreak im Office. Wir gehen da nicht regelmaessig hin, manchmal haben wir Unterricht und manchmal haben wir einfach keine Lust den Reden unseres Direktors zuzuhoeren...
13.00 das Mittagessen ruft...wenn ich aufzaehle was wir alles bekommen dann wird das hier ne endlos lange Liste, deshalb nur kurz...es gibt immer Reis mit Sambar, verschiedene Gemuese, Pickle, Chapatti oder Parotha (eins meiner Lieblingsgerichte) und Papadam. Zum Dessert gibt es was Suesses oder Fruechte.
14.00 es ist Zeit fuer die Projekte. Die Kinder sind am Nachmittag in Gruppen aufgeteilt und nehmen an verschiedenen Projekten teil. Die Projekte sind: Paper unit, bird watching, aggriculture, medicine and drama. Diese Woche starten wir endlich auch mit einem Projekt. Wir wollen mit den Kindern ein Theaterstueck einueben, selber Kostueme und Buehnenbilder dazu herstellen und mit den Kleineren 2-3 Songs und Taenze einstudieren...ich glaube das wird richtig Spass machen! Wenn alles klappt werden wir das dann am 16. Dezember auffuehren... Zu den Projekten ist noch zu sagen, dass die Kinder immer 3 Monate im selben Projekt sind. Am Ende dieser 3 Monate haben sie eine Praesentation die bewertet wird. Danach werden die Projekte gewechselt.
16.00 wieder ist Teabreak den wir meistens mit den Maedchen machen. Sie kriegen aber nur selten Tee, meistens bekommen sie Gandhji. Keine Ahnung was das genau ist, suess und etwas dickfluessig... ich mag es nicht besonders.
16.15 ist dann Freizeit angesagt. Oft gehen wi mit den Kindern Ball spielen oder Springseilen oder andere Spiele die man im freien machen kann...
17.30 die Maedchen muessen zurueck um sich zu waschen und umzuziehen. Wir gehen meistens in unser Haus und lesen, gehen ins Internet, etc. Es ist draussen auch fast nicht mehr auszuhalten wegen den vielen Moskitos...Manchmal haben wir Kannada-lesson, dies findet aber nicht mehr so regelmaessig statt...
19.30 ist dann Abendessen. Es ist nicht mehr so reichhaltig wie das Mittagsessen aber schmeckt doch sehr gut. Wir kriegen meistens aehnliche Dinge wie am Mittag und oft gibt es chicken, was mich natuerlich besonders freut... :-)
Nach dem Abendessen gehen wir meistens bis um ca. 21.30 zu den Kindern um bei den Hausaufgaben zu helfen oder einfach um Gute Nacht zu sagen. Sie lieben es und reissen sich immer darum, wer in welches Zimmer kommen soll... Manchmal schauen wir auch einen DVD oder wir gehen in unser Haus um zu lesen oder zu quatschen...
22.30 /23.00 sind wir meistens schon im Bett. Die Kinder haben so viel Energie und wir sind oft total muede nach einem ganzen Tag zusammen mit ihnen...

Zum ganzen Tagesablauf bleibt zu sagen, dass oft Dinge ausfallen weil irgendein Fest ist, weil in der Schule was diskutiert wird, oder manchmal auch einfach so... So kann es schon mal vorkommen das die ganze Woche der Unterricht ausfaellt obwohl die Woche drauf Pruefungen sind...ja das ist eben Indien. Meistens erfahren wir dies dann erst kurz davor, weil die einfach vergessen haben es uns auszurichten...na gut...
Wir sind auch stets dran den Englischlehrplan auszuarbeiten, den Kalender zu vermarkten und ich habe die Aufgabe gefasst, die Profile der Kinder in den Computer einzutippen. Dies ist wirklich sehr interessant, denn so erfahre ich etwas ueber die ganzen Familiengeschichten etc. Manchmal macht es mich schon ein bisschen traurig das alles zu lesen, denn viele haben eine ziemlich tragische Vergangenheit...

So ist doch immer was zu tun...bzw. man muss sich einfach selber Arbeit schaffen, denn sonst faellt einem hier die Decke auf den Kopf...zum Glueck sind wir zu dritt, da faellt einem immer mal wieder was ein...
Nun ist es aber genug fuer heut. Wenn die Internetverbindung noch anhaelt, versuche ich ein paar weitere Fotos in mein Album zu laden...
Hebeds guet und bis gli!

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Endlich ein paar Fotos...

Mein Fotoalbum steht nun im Internet...klickt einfach auf das Bild unten...

Indien


Hoffe ich habe Morgen Zeit um noch ein paar mehr raufzuladen.
Machts gut!

Montag, 15. September 2008

Jede Woche ein Festival...

So nun ist es wiedermal an der Zeit hier einen Eintrag zu veroeffentlichen... und wie der Titel schon sagt, werde ich euch von den zahlreichen Festen berichten, die wir bisher erlebt haben. Das erste Festival das wir hier gefeiert haben war das Ganesha Festival (Ganesha's Birthday). Traditionellerweise tragen alle Frauen Saris, so hatten auch wir Volunteers das Vergnuegen. Wir durften alle einen wunderschoenen Sari von der Hausmutter ausleihen. Als sie ihren Schrank oeffnete wurde einfach ein Traum war... Saris, Armreifen und farbige Stoffe soweit das Auge reichte... Nun wisst ihr mit was mein Koffer gefuellt sein wird wenn ich wieder nach Hause komme... ;-) Wir verbrachten den ganzen Morgen damit, uns einzukleiden und fuers Festival bereit zu machen. Die Maedchen nahmen uns voll in Beschlag. Sie bemalten unsere Haende mit Henna, kaemmten unsere Haare und schmueckten sie mit Blumen, brachten Schmuck usw. Unsere Kameras waren die Attraktion, wollten doch alle Fotos machen...
Dann endlich wars soweit. Die Zeremonie begann. Auf den Altar auf welchem eine Ganesha Statue thronte wurden Bluetenblaetter und Reis gestreut und Fruechte wurden als Geschenk niedergelegt. Am Schluss der Zeremonie bekam jeder ein Bananenblatt und darauf ein Pulver dessen Namen ich leider vergessen habe. Dazu gabs sowas wie Omeletten. War nicht schlecht aber die indischen Suessigkeiten mag ich nicht besonders... Nach dem Mittagessen teilten wir uns dann in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe besuchte einen Tempel im Dorf und wir gingen Radha besuchen (Lehrerin in Visthar). Alle durften in ihrer kleinen Stube vor dem Ganesha Altar platz nehmen und ihr Mann zeigte uns die Zeremonie die zu Ehren Ganeshas abgehalten wird. Danach bekamen wir wieder zu Essen... ja am Abend wurde Ganesha dann ins Wasser gelassen... keine Ahnung wie das funktionierte, wir haben es naemlich verpasst... :-)

Die naechste Party war Teachers day. Die Kinder haben ein Programm vorbereitet und alle Lehrer mussten was zum Besten geben. Wie ueblich hatten wir natuerlich keine Ahnung was abgeht und waren voellig unvorbereitet als wir nach vorne gerufen wurden. Dementsprechend viel auch unsere Darbietung aus. Der beste Programmpunkt war wohl Nazar's. Er machte unheimlich viele Geraeusche nach, eigentlich ne ganze Geschichte, das war echt faszinierend! Am Schluss des Programms war dann Party angesagt. Die Kinder tanzten ausgelassen und waren so froehlich, dass sie alle ansteckten.

Kurz darauf folgte das Onam Festival. Urspruenglich feierte man dieses Fest in Kerala. Die Geschichte besagt, dass vor langer Zeit einmal ein Koenig an der Macht war. Im ganzen Land herrschte Frieden und es war alles gut. Der Koenig war aber ein sehr egoistischer Mensch. Eines Tages kam ein Zwerg zum Koenig und sagte: Ich moechte 3 Schritte in deinem Land machen. Der Koenig lachte und erlaubte es ihm natuerlich. Im selben Moment wurde der Zwerg zu einem Riesen. Mit dem ersten Schritt bedeckte er die Erde, mit dem zweiten Schritt den Himmel und mit dem dritten Schritt stand er dem Koenig auf den Kopf. Durch das Gewicht des Riesen wurde der Koenig unter die Erde gedrueckt. Von nun an war es ihm nur noch erlaubt einmal im Jahr hoch zu kommen und zu schauen wie es seinem Volk geht...und dies wird also jedes Jahr gefeiert. Einer der Staff von Visthar hatte sich als Koenig verkleidet und zusammen mit ein paar Gaesten und den Kindern zogen wir gemeinsam in unsere Halle. Dort erzaehlte der Koenig seine Geschichte und anschliessend gab es ein riesen Festessen. Alle sassen auf dem Boden und erhielten ein Bananenblatt worauf 16 verschiedene Speisen serviert wurden (normalerweise sind es ca.26). Am liebsten waeren wir den ganzen Tag dort sitzen geblieben, das Essen war unglaublich lecker aber es galt an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen. Wir machten Spiele wie z.B. "Affenschwanzfangis", "wer am langsamsten Fahrrad fahren kann", "Topfschlagen" und das beste war wohl "Mister Smile"...

Diese Woche feierten wir dann Gandhis Geburtstag. Dies war eine eher kleinere Zeremonie und fuer uns leider nicht verstaendlich da alle Kannada sprachen. Die Kinder haben verschiedene Taenze aufgefuehrt sowie Ansprachen gehalten und auch die Lehrer mussten etwas zum Besten geben. Wie gesagt, verstanden haben wir fast nichts ausser das es um Gandhis Person und Leben ging...

Dann waren wir noch bei einem Moslem Fest eingeladen, das Ende des Ramadan wurde gefeiert. Wir waren in einer riesigen Halle/Haus in der normalerweise Hochzeiten stattfinden. Wie ihr vielleicht wisst werden zu indischen Hochzeiten eine Unmenge Leute eingeladen, dementsprechend gross war auch diese Halle. Wie immer hoerten wir ca. eine Stunde ziemlich langweilige Ansprachen. Danach gings auf zum Abendessen was wiedereinmal alles uebertraf. Fuer diejenigen die Fleisch moegen waere das wohl das Groesste gewesen...fuer mich natuerlich auch... ;-) Es gab Reis und ungefaehr 5 verschiedene Fleischsorten...und am Schluss durfte man sich noch beim Suessigkeiten und Fruechtebuffet anstellen... ein echtes Festessen.

Das naechste Fest wird dann wohl Diwali, das indische Lichterfest sein... darauf freue ich mich schon! Ich hoffe ihr kommt auch ein wenig zum Festen oder geniesst auf jeden Fall den Herbst in der Schweiz :-) Ich beneide euch eigentlich nicht, da ist es jeden Tag etwa 25 - 30 Grad, hihi... :-)

Montag, 25. August 2008

...aunti, aunti, how are you...

Sobald die Sonne aufgeht ist der ganze Campus erfuellt von den Stimmen der 65 Maedchen, die hier untergebracht sind. Erblicken sie eine von uns Volunteers kommen sie sofort angerannt oder rufen liebevoll Aunti, aunti! How are you aunti? You happy aunti? Sie sind einfach niedlich und wenn sie einem mit ihren grossen dunklen Augen anschauen, wird einem gleich warm ums Herz. Obwohl alle diese Maedchen eine sehr schlimme Vergangenheit haben, scheinen sie trotzdem immer froehlich und aufgestellt. Das tollste ist natuerlich wenn sie uns ihre Sprache beibringen duerfen...wenn unsere Ausprache falsch ist, finden sie es besonders lustig...
Unsere Aufgabe hier besteht darin, die Kinder in Englisch zu unterrichten. Jede von uns 3 Volunteers hat eine Klasse. Ich habe die Kleinsten, was ich eigentlich cool finde, obwohl es nicht so einfach ist da sie gerade mal das ABC koennen. Sie verstehen eigentlich kein Englisch und wir versuchen uns mit Haenden und Fuessen zu verstaendigen. Meistens schreiben sie einfach ab was ich an die Tafel geschrieben habe, ohne die Woerter ueberhaupt zu verstehen. So weit so gut... ich versuche mit ihnen ganz viele Spiele und Songs zu machen, denn ich glaube das ist einfacher fuer sie... mal sehen.
Am Nachmittag gibt es verschiedene Projekte wie z.B. Papier machen, tonen, etc. Wir sollen wenn wir die Kinder besser kennen auch Projekte anbieten. Ansonsten meinte der Direktor es waere gut wenn wir fuer den Englischunterricht einen 3 Jahresplan machen koennten, damit die Volunteers die nach uns kommen, weiterarbeiten koennen. Dies ist gar nicht so einfach, sollen die Kinder ja auch Grammatik lernen und auf die hoehere Schule vorbereitet werden. Aber es ist gut das wir etwas zu tun haben. Hier muss man sich die Arbeit manchmal schon selber suchen, der Unterricht ist naemlich nur am Morgen... Ich bin froh sind wir zu dritt, dann koennen wir immer Ideen austauschen.
Am Freitag werden Alice und ich jeweils in eine Schule nach Bangalore gehen. Ich habe keine Ahnung was wir dort wirklich machen muessen, aber wir werden sehen... Es ist sicher sehr interessant, da die Schule fuer behinderte Kinder ist.
Ach ja, neben dem Projekt mit den Kindern finden hier immer wieder verschiedene Kurse statt. Im Moment sind Leute aus Pakistan, Sri Lanka, Bangladesh und Indien hier. Die sind wirklich alle sehr nett und auch echt lustig. An den Abenden verbringen wir meistens Zeit mit ihnen und an den Wochenenden koennen wir mit ihnen Ausfluege machen. Leider verlassen sie den Campus am naechsten Wochenende. Dann kommen aber Studenten aus den USA, das wird sicher auch cool. Es ist eine gute Abwechslung zum Leben hier und man fuehlt sich nicht ganz so ab der Welt... (obwohl wir ja nicht weit von Bangalore entfernt sind...)
Ich hoffe ich kann bald ein Paar Fotos von hier hochladen... dann koennt ihr sehen wie ich hier lebe... :-)
Also machts gut und bis bald!

Ps. Hab ganz vergessen, ich hab waehrend meinem Indienjahr eine neue Natelnummer :
0091 9008796788 Freue mich also immer ueber SMS... :-)

Sonntag, 24. August 2008

...mit der Rikshaw durch Bangalore...

Ja wo soll ich Anfangen... dieses Wochenende haben wir die meiste Zeit in Bangalore verbracht, das heisst also ganz viele neue Endruecke. Ohne zu wissen wie und wo wir genau hin wollen, machten Alice, ich und Michelle uns auf nach Bangalore. Das Ziel war eine Kamera, ein Handy und viele neue Kleider zu kaufen. Den Bus von Gubbi bis nach Bangalore zu finden war nicht wirklich schwierig, kam doch die Host Mother der Maedchen auch gleich auf den Bus. Sie half uns dann auch den Weg zur Comercial Street (Einkaufsstrasse in Bangalore) zu finden, bzw. sie meinte wir sollen einfach alles gerade aus laufen. Dies taten wir dann auch. Nach einer halben Stunde trafen wir auf einen Strassenkoeter, der uns sogleich folgte. Alle Leute schauten uns ganz komisch an, drei weisse Frauen und ein Hund... ausserdem hat der Hund die ganze Zeit gejault, ich glaube er hat gemeint wir wollen ihm was zu essen besorgen :-) Weil wir es irgendwann komisch fanden einfach der Strasse zu folgen (die Host mother hat ja gesagt es sei nicht weit...) fragten wir jemanden. Er war sehr nett und meinte er wuerde uns zur Comercial Street bringen. Nach einer weiteren halben Stunde und 20 Strassenueberquerungen (was hier wirklich kein Kinderspiel ist wenn auf einmal eine riesige Autokolonne auf einem zurast) hatten wir keine Lust mehr zu laufen und ausserdem war die Commercial Street noch lange nicht in Sicht. So entschieden wir uns eine Autorikshaw zu nehmen. Der Hund stand jaulend am Strassenrand und als die Rikshaw losfuhr rannte er so schnell er konnte hinterher. Wir haben uns echt kaputtgelacht. Nach dem Einkaufen und Mittagessen (wir haben einfach was bestellt weil wir die Karte nicht wirklich entziffern konnten...) wollten wir eigentlich unbedingt noch zur MG Road um dort eine Kamera fuer Alice zu finden. Also gings auf zu einer weiteren Rikshawfahrt. Das war ziemlich amuesant denn zwischendurch hielten wir kurzerhand am Strassenrand und der Fahrer tauschte seinen Platz mit einem anderen Fahrer. Dann meinte er ob wir nicht einen Laden besuchen wollen, wir muessen auch nichts kaufen. Dies taten wir dann auch... (wenn die Rikshawfahrer jemanden zum Laden bringen bekommen sie dafuer Geld...). Etwa 2 Stunden spaeter nach 2 weiteren Ladenbesuchen und um eine Kamera reicher erreichten wir das eigentliche Ziel. Wir wollten sogleich den Fahrer bezahlen aber er meinte es sei alles umsonst gewesen und er gab uns noch seine Telephonnummer damit wir ihn jederzeit anrufen koennen wenn wir eine Rikshaw brauchen. Echt unglaublich!!!
Nun wollten wir eigentlich die Leute vom Kurs treffen um mit ihnen einen Film schauen zu gehen, aber sie meinten sie seine immer noch im Unterricht. So entschieden wir uns nach Gubbi zuruekczukehren. Das stellte sich als nicht ganz so einfach heraus, wurde es auch schon dunkel... Wir waren alle drei einfach nur muede und so war es auch absolut zum todlachen als ein Hund mitten auf der mega befahrenen Strasse sein geschaeft verrichtete... :-) Zurueck bei der Hauptbushaltestelle mussten wir ungefaehr eine Stunde warten bis unser Bus kam. Die Ruekcfahrt war auch ganz amuesant, wir wurden von einer netten Frau zum dinner eingeladen... wir waren aber so muede und wollten sowieso nicht einfach mit irgenjemandem mitgehen... So kamen wir dann endlich in Visthar an... und wir koennen sagen, wir haben den ersten Tag alleine in Bangalore herrvorragend gemeistert! Juhui!

Auch heute waren wir in Bangalore, diesmal aber mit drei Jungs vom Kurs. Wir besuchten die MG Road was wirklich ziemlich anders ist als die Commercial Street. In der MG Road gibt es so viele westliche Laeden, man kann eigentlich alles kaufen was wir in der Schweiz auch haben... Wir waren in einem riesigen Einkaufszentrum und ich fand das alles irgendwie schockierend... es gibt so viele Gegensaetze hier... alles was es dort zu kaufen gibt ist ziemlich teuer und vor dem Einkaufszentrum stehen aber Menschen die betteln... Der ganze Laerm, die vielen Leute, einfach alles war mir ein bisschen zu viel und es hat mich echt todmuede gemacht. Fuer die Rueckfahrt standen wir wieder ueber eine Stunde an der Bushaltestelle (wir trafen noch auf andere des Kurses) und der Bus wollte einfach nicht kommen. Wir entschlossen uns mit der Rikshaw zuruekc zu fahren da niemand uns sagen konnte wann und ob ueberhaupt noch ein Bus kommen wird (unser Bus stand dann auch um die Ecke an der Strasse aber als wir einsteigen wollten meinte der Fahrer er werde heute wohl nicht mehr fahren...). Soweit so gut... wir stoppten 3 Rikshaws so hatten alle von uns 12 Platz (war ziemlich eng...). Unsere Rikshaw machte natuerlich noch einen Zwischenstopp in einem Laden (echt muehsam) und dann hatten wir auch noch kein Licht was dem Fahrer ziemlich Angst machte weil die Strassen nach Gubbi nicht beleuchtet sind. So stoppte er und wir mussten umsteigen. Nach einer sehr holprigen Fahrt kamen wir dann endlich hier im Projekt an. Ich bin so froh heil angekommen zu sein, das war echt anstrengend heute!

So nun ist es aber genug, bis bald!

Freitag, 22. August 2008

Es regnet Ameisen...

Hier bin ich also in meinem Projekt Visthar. Unglaublich wie es hier aussieht. Es ist ein riesiges Gelaende mit ganz vielen Baeumen und Palmen, echt super schoen. Mit mir sind noch 3 andere Volunteers hier, eine aus Frankreich, eine aus UK und jemand aus den USA. Wir haben ein eigenes Haus wo jeder sein Zimmer hat. Ausserdem befindet sich auch eine kleine Kueche in unserem Haus. Unglaublich, wir besitzen sogar normale Toiletten, ja sogar Klopapier... wir koennen jederzeit ins Internet, das Essen ist einfach fantastisch, und und und... Am besten kommt ihr einfach alle her um selber einen Eindruck davon zu bekommen. :-) Was die Ungeziefer angeht, daran muss man sich zuerst einmal gewoehnen...das Haus hat naemlich keine geschlossenen Fenster und so gehen Moskitos (echt eine Plage hier), Kaefer, Spinnen, Ameisen und Gekos ebenso ein und aus wie wir. Das ekligste war echt als ich am ersten Abend in meinem Zimmer das Licht angemacht habe, denn ploetzlich war alles voller Ameisen. Ich hab mich gewundert von wo die so ploetzlich kommen und das ist jetz kein Scherz, ich hab gemerkt das sie von der Decke fallen. Mein Zimmer ist gleich unter dem Dach und die netten Ameisen bahnen sich den Weg quer durch mein Zimmer (dem Dach entlang), juhui ;-0 Schnell hab ich mich entschlossen das Licht am Abend nicht mehr anzumachen sondern mich lieber mit der Taschenlampe abzufinden.
Ueber meine Arbeit hier gibts natuerlich auch ganz viel zu erzaehlen, obwohl ich eigentlich gar nicht so richtig weiss was ich zu tun habe... das ist eben der Indian lifestyle... Aber ich glaub ich muss euch das bei meinem naechsten Eintrag erzaehlen, wir haben gleich Kannada Stunde... also falls unsere Lehrerin heute dann auch auftaucht (warscheinlich 1 Stunde spaeter wie das in Indien so ueblich ist...) ...viele Dinge an die man sich gewoehnen muss.
Machts gut und bis bald!

Sonntag, 17. August 2008

Bangalore, Monsun und andere Eindruecke...

Vor ein Paar Tagen gings endlich los nach Bangalore. Schon auf der Hinfahrt wurden tausende Fotos geschossen, die Eindruecke waren einfach ueberwaeltigend. Bei jedem Ueberholmanoever ein GEschrei im Bus...so viele Leute auf der Strasse, Kuehe, Hunde, Kinder, Essen das am Strassenrand verkauft wird, farbige Tempel, fremde Gerueche, etc. In Bangalore angekommen verbrachten wir ungefaehr 5-6 Stunden auf der Polizeistation um uns registrieren zu lassen. Das war echt langweilig aber in Indien ist es wohl immer so. Weil alles so lange gedauert hat, hatten wir leider keine Zeit mehr fuer eine City Tour. Stattdessen gingen wir shoppen, was natuerlich niemand wirklich bedauerte... :-) Wir gingen in die Haupteinkaufsstrasse, das war echt interessant. Natuerlich fanden sich alle Frauen gleich in einem indischen Kleidergeschaeft wieder. Ich habe mir 2 Salwar Kameez gekauft (keine Ahnung wie man das schreibt). Die Kleider hier sind alle in Einheitsgroessen geschnitten und wenn man sich eins ausgesucht hat, geht man in den hinteren Teil des Ladens, wo man ausgemessen wird und der Schneider naeht das Kleid dann in der passenden Groesse. Das war echt cool!!!
Waehrend dem shoppen begann es zu regnen, zuerst nur wenig aber als wir zurueck zum Bus gehen wollten, hat es nur so geschuettet. Die Strassen wurden alle ueberflutet und wir waren bis auf die Unterwaesche nass. Ich fands ziemlich lustig, weil wir sozusagen die Einzigen waren, die bei diesem Regen auf den Strassen rumgerannt sind... so bloed koennen auch nur Touristen sein... Danach bekamen wir noch ein super mega feines indisches Nachtessen, ich habe glaub ich noch nie soviel gegessen.
In den letzten Tagen hatten wir dann noch verschiedene Workshops und nun sind wir fleissig am Kannada, Tamil und Telugui lernen, was gar nicht so einfach ist. as Bis jetzt kann ich nur von 1 bis 10 zaehlen...
Mir gefaellt es total gut hier und alles macht echt Spass, es ist wie in einem Feriencamp... bald geht es ins Projekt und ich hoffe es wird mir auch dort gut gefallen.

So nun geh ich mal schauen ob noch Tee fuer mich uebrig ist. Machts gut und bis bald!

Dienstag, 12. August 2008

Nun bin ich also in Indien gelandet... Ein weiter Weg aber sehr interessant. Die Fahrt vom Flughafen zum orientation camp war unendlich lange weil es so viel Stau und Verkehr hatte in Bangalore. Der Verkehr ist ein Thema fuer sich... ich habe noch nie so etwas gesehen!!! Als erstes hatte unser Taxi einen Platten und der Fahrer hielt einfach mal schnell am Strassenrand. Er bekam den Ersatzreifen eines anderen Taxis, montierte ihn und weiter gings... Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so einen Fahrstil gesehen. Nur gut habe ich meinen Fuehrerschein zuhause gelassen!!! :-) Man kann eigentlich fahren wie man will, ueberholen wie man will, links und rechts und es gibt grundsaetzlich keine Regeln... (oder keine die ich kenne) Hupen ist auch sehr beliebt, egal in welcher Situation. Naja es wird wohl nicht die letzte indische Autofahrt gewesen sein.
Das orientation camp ist wirklich voll cool. Hier sieht es aus wie in einem botanischen Garten. Wir sind etwa 30 Leute und sind in kleinen Haeuschen untergebracht. Die meisten kommen aus Deutschland, ein Paar aus den USA, GB und Finnland... Auch das Essen ist super und die Leute von ICDE sind sehr freundlich. Wir haben ein straffes Tagesprogramm das am Morgen um ca. 7.00 mit Yoga startet. Dann gibt es verschiedene Instruktionen und jeden Tag lernen wir einen indischen Tanz. Das ist wirklich total lustig... Uebermorgen gehen wir in die Stadt fuer eine sight seeing tour und fuer shopping. Das wird sicher sehr interessant werden.
Nun muss ich leider diesen Eintrag beenden, denn es gibt Abendessen und ich hab auch wirklich Hunger...
Bis bald!

Sonntag, 10. August 2008

So, nun sind alle Koffer gepackt und ich bin bereit für meine Reise. Noch ungefähr 8 Stunden bis der Flieger startet... Ein bisschen nervös bin ich schon... und manchmal frage ich mich ob es wirklich die richtige Entscheidung war, ein Jahr fort zu gehen... Aber ich glaube es wird ein unvergessliches Jahr werden und (neben dem Abschiedsschmerz) freue ich mich riesig darauf. Nun geniesse ich noch den letzten Nachmittag in der Schweiz...

Tschüüss...

Donnerstag, 24. Juli 2008

Juhui! Endlich habe ich erfahren wo es mich in Indien hinverschlägt! Ich werde in einem Projekt arbeiten das Visthar heisst und etwa 15 km von Bangalore entfernt ist. In diesem Projekt befindet sich unter anderem eine Schule für Mädchen, in der ich hauptsächlich arbeiten werde.

Die Mädchen dieser Schule kommen aus der ländlichen Umgebung rund um Bangalore. In vielen Gebieten ist es Tradition, dass Mädchen und junge Frauen seit Jahrhunderten im so genannten Devadasi-System dienen. Dies bedeutet, dass sie einer Göttin geweiht werden und in einem Tempel arbeiten. Dieser Dienst im Tempel war früher völlig anders als heute. Damals waren die Devadasi-Frauen Dienerinnen der Priester und halfen ihnen bei Zeremonien. Sexuelle Dienste leisteten sie damals nicht. Im Laufe der Zeit aber wurden die Devadasi-Frauen zu Prostituierten. Familien höherer Kasten schickten ihre Töchter deshalb nicht mehr in den Tempel. Doch der untersten Gruppe der indischen Gesellschaft, blieb nicht anderes übrig. Ihnen reden die Priester ein, dieser „Dienst" für die Götter sei ihre "heilige Pflicht".
Im Projekt Visthar leben Mädchen denen ein Leben als Tempelprostituierte drohte. Sie werden aufgenommen und können hier zur Schule gehen. Die Mädchen lernen, dass sie das Recht auf ein Leben in Würde haben.

Ich glaube meine Arbeit in diesem Projekt wird sehr interessant werden und ich freue mich schon riesig darauf! Schon bald ist es soweit und ich habe noch eine Menge zu tun...

Bis bald und Fortsetzung folgt....