Donnerstag, 29. Januar 2009

Happy Sankranti and Republic Day

Kaum zurueck in Visthar und schon wird wieder gefeiert! Am 14. Januar war Sankranti angesagt. Waehrend diesem Fest der Bauern wird der Sonnengott angebetet. Nicht ueberall in Indien wird Sankranti auf dieselbe Weise gefeiert. Hier in Karnataka ist es ueblich, dass man seine Nachbarn und Freunde besucht und “sugar cans” oder die extra zubereiteten Snacks austauscht. Dabei wuenscht man sich “Ella bella thindu, olle maathu aadu” was so viel bedeutet wie “Iss Sesam und Jaggery, dann wirst du nur noch von Gutem sprechen”.
Wie jedes Festival wird auch dies in Visthar gefeiert. Zum Fruehstueck gabs dann erstmal Pongal, ein Reisgericht (wie koennte es auch anders sein…) das mich immer an Risotto erinnert. Normalerweise ist Pongal salzig, mit gruenen Chillis und Tomaten doch diesmal war es suess, mit Kokosnuss drin. Ich mag das salzige Pongal definitiv lieber, doch what to do… Nach dem Fruehstueck trafen wir uns alle beim Kuhstall um Puja fuer die Kuehe zu machen. Diese waren nicht gerade begeistert, die Kinder dafuer umso mehr… Am Schluss wurde dann allen ein Saeckchen mit Snacks verteilt und zum Dessert gabs sugar cans. Leider waren in den Snacks so komische suesse Klumpen drin die niemand mochte…ich hab meine Meinung ueber indische Suessigkeiten noch nicht geaendert, die sind mit so viel Zucker gemacht dass einem die Haare zu Berge stehen… tschennagilla!!!

Am Montag dann war Republic Day und wie koennte es auch anders sein, natuerlich kein Unterricht. Wie immer wurde alles schoen dekoriert, Rangoli auf den Boden gemalt und zusaetzlich zu diesem Fest wurde ne Fahnenstange mit der indischen Flagge aufgestellt. Alle versammelten sich vor der Schule, die Kinder natuerlich schoen in Reih und Glied, um die Nationalhymne zu singen. Danach wurden verschiedene Ansprachen gehalten und die Kinder gaben einige Songs zum Besten. Zum Abschluss des Programms wurde allen Suessigkeiten ueberreicht, yyyyeeeeehhhh!!!! ;-0
Republic Day war eigentlich nicht wirklich speziell und das Programm eher langweilig weil alle die ganze Zeit in Kannada gesprochen haben und wir so gut wie nichts verstanden haben… Die Tatsache aber das wir immer wieder frei haben ist schon nicht schlecht! Wir sollten das in der Schweiz auch einfuehren… ;-)

Sommer, Sonne, Sonnenschein... Goa wir kommen!

Nach dem Camp gings ab in die Ferien! Mein erstes Weihnachten am Strand…it was crazy!!! Trotz angekuendigten Terrorattacken fuer Weihnachten und Silvester liessen wir es uns nicht nehmen, unsere Ferienwoche in Goa, genauer gesagt Palolem Beach, zu verbringen. Dies war ein ziemlich lustiger, wenn auch manchmal etwas stressiger Aufenthalt… reisen in einer grossen Gruppe kann ziemich anstrengend sein…
Wir haben uns 4 kleine Huetten direkt am Strand gemietet. Wegen den angekuendigten Terroranschlaegen war das ansonsten ueber Weihnacht / Neujahr total ausgebuchte Goa ziemlich leer. Ich fand das um so besser denn man hatte genuegend Platz am Strand und unsere Huetten waren auch viel billiger als sonst. Zur allgemeinen Freude gabs ueberall italienische Restaurants und sogar ne Baeckerei mit fast so gutem Brot wie in der Schweiz und den besten Salaten ueberhaupt (leider gibts sonst in Indien nie gruenen Salat…). Auch die zahlreichen Staende und kleinen Laeden waren nicht zu verachten. Fuer uns Indienkenner war es natuerlich ein leichtes die Preise um das doppelte bis dreifache runterzuhandeln… ;-) und so war mein Rucksack dementsprechend gefuellt auf der Heimreise.

Am Weihnachtsabend gingen wir alle zusammen Abendessen. Danach war tanzen angesagt in einem der offenen Strandclubs die illegalerweise bis um ca. 01.00 Uhr Musik spielten. Silvester sah ungefaehr aehnlich aus: Abendessen und dann ab zum tanzen… Leider kreuzte um ca. 02.00 Uhr die Polizei auf und beendete die Party weil der Club nur bis um 01.00 Uhr bezahlt hat (damit sie laute Musik spielen durften). Wir wollten nicht langweilig sein uns schon ins Bett gehen, so machten wir uns auf in ein anderes Strandrestaurant um noch nen Kaffee zu trinken... und dann hiess es halt doch : Ab ins Bett…

Ich habe es total genossen 1 Woche lang am Strand zu liegen und die Sonne und das Meer und vor allem das westliche Essen zu geniessen! Es war wirklich eine coole Zeit und Goa ist schon einen Besuch wert obwohl ich bevorzuge Weihnachten und Neujahr an kaelteren Orten zu verbringen.
Oh, da hab ich noch was vergessen… Eines Abends als wir zurueck zu unseren Huetten kamen, fanden wir einen Mann an einen Stuhl gefesselt. Daneben standen ein aufgeregter Security guy und einige andere Leute. Sie erzaehlten uns, dass dieser Mann Drogen in die Huetten schmuggeln wollte, um danach das “Hotel” bei der Polizei anzuschwaerzen. Er hat frueher mal in diesem Hotel gearbeitet und wurde rausgeschmissen. Mit dieser Tat wollte er sich fuer die Kuendigung raechen… Kurzerhand haben ihn die Leute vom Hotel ueberwaeltigt und an den Stuhl gefesselt… was soll man auch anderes tun wenn die Polizei nicht sofort kommt?! ;-)

Mid Year Camp or from heaven to hell and back to earth again...

Am 18. Dezember trafen wir uns alle in Mysore (alle Volunteers vom ICDE Programm 08/09). Niemand wusste genau wos hingeht und die Erwartungen waren ziemlich gering. Nach 5 Monaten in Indien hat man keine grossen Ansprueche mehr, das Einzige was sich alle wuenschten war ne heisse Dusche und eine normale westliche Toilette (mit Klopapier!!!). Nach ungefaehr ner halben Stunde machten wir vor einem riesigen Gelaende halt. Drei Security Leute stiegen kurzerhand in den Bus, notierten sich unsere Namen und haendigten jedem eine ID-Card aus. Dann wurden wir in die Welt von Infosys eingelassen. Infosys ist eine der groessten IT Firmen in Indien und wir durften 3 Naechte auf deren Trainingscampus uebernachten. Dies ist ein riesiges Areal auf welchem sich nebst den Wohnhaeusern auch ein Kino, Fitnesszentrum, Swimmingpool, Sportplaetze, diverse Konferenzhallen, Coffee Day und andere Restaurants, diverse Laeden, eine Bibliothek die aussieht wie ein Parlamentsgebaeude (noch im Bau), etc. befindet. Kurz gesagt, eine surreale, abgeschottete Welt…ich hab mich irgendwie nicht ganz wohl gefuehlt…obwohl ich mein Zimmer gerne noch laenger behalten haette, war es doch wie in einem 5 Sterne Hotel. Das witzigste war das alle Wohnhaeuser genau gleich aussahen, wirklich genau gleich. So passierte es nicht nur einmal das Leute aus unserer Gruppe verzweifelt versuchten ihr Zimmer aufzuschliessen, was aber nicht funktionierte weil es eben das falsche Haus war, also Haus 18 Zimmer 4 anstatt Haus 20 Zimmer 4… Am zweiten Tag haben wir dann auch noch herausgefunden dass der Kuehlschrank, das Tablett im Badezimmer, der Tee und die Snacks in unseren Zimmern jeden Tag neu aufgefuellt werden. Und was machen Leute wenn sie 5 Monate lang im Dschungel oder in einem Kaff gelebt haben? Genau! Sie stecken alles ein was sie finden koennen, vor allem wenn es was westliches ist und zudem noch gratis und im Ueberfluss vorhanden, und und und…
Nach 3 Naechten war ich dann aber doch ganz froh wieder in die Zivilisation zurueckzukehren. Nach der Besichtigung von diversen Projekten und Schulen rund um Mysore fuhren wir nach Bangalore zur geplanten Weihnachtsfeier. Wie ueblich kamen wir zu spaet weil wir ne Autopanne hatten…der Abend war dann aber doch noch ganz spassig und wir amuesierten uns praechtig ab dem Krippenspiel dass das ICDE-Team extra fuer uns einstudiert hatte. Nach dem singen von “Stille Nacht” in allen moeglichen Sprachen gingen wir dann zum Abendessen (Nordindische Kueche) ueber, was einfach super lecker war. Die Nacht verbrachten wir im Indian Social Institute was absolute nicht zu empfehlen ist und nach Infosys die Hoelle war… die Zimmer sahen aus wie Gefaengniszellen, die Matratzen waren dreckig, das kleine Waschbecken verbreitete einen fauligen Geruch im Zimmer und die Duschen erwaehne ich lieber nicht… Das Morgenessen war dann auch dementsprechend, Chapatti und Wasser…aber “is ok”…
Am naechsten Morgen gings dann auf zum Bannerghatta Park wo wir eine Nacht im Dschungel verbrachten. Die Zimmer waren echt schoen (wenn auch Massenlager) und die Duschen im Gegensatz zur Nacht davor der reinste Luxus. Wir teilten uns in 2 Gruppen auf und besichtigten einerseits den Zoo und andererseits den Safaripark. Der Zoo war eine ziemlich traurige Angelegnheit, die Tiere waren in viel zu kleinen Kaefigen untergebracht und machten einen lethargischen Eindruck. Auch die Safari war nicht wirklich das ware. Die Tiere sind sich schon so an die lauten Cheeps und Touristen gewoehnt, dass sie ganz Nahe herankommen oder einfach vor den Zaeunen hin und her laufen (wie frueher die Tiger und Loewen im Zueri Zoo). Aber so weit so gut… Am Abend dann sassen wir noch ganz lange ums Lagerfeuer, haben gesungen und geplaudert.

Das Mid Year Camp war nicht wirklich wahnsinnig spannend und manchmal ein bisschen unorganisiert aber ich fands cool alle anderen Volunteers wieder zu sehen. Das coolste war, das alle “dieselbe Sprache” sprachen… “Ayooo! Is ok, ok, serry, serry! Ok, go!” und vieles mehr ist in Indien ziemlich gelaeufig und fuer uns manchmal einfach nur amuesant oder verwirrend… aber wir haben uns daran gewoehnt und man koennte sagen, dass die indische Kultur ein Teil von uns geworden ist. ;-)

Many many happy birthdaday!

Lang ists her seit ich das letzte mal geschrieben habe…die Zeit vergeht wie im Fug! Wie der Titel schon sagt, werde ich in diesem Blog ueber einen Geburtstag berichten, den 3. Geburtstag von Bandhavi (Teil meines Projektes). Alles fieberte auf diesen Tag hin. verschiedene Theater wurden einstudiert, Songs und Taenze geuebt, Ansprachen vorbereitet, und und und… Der 10. Dezember ist nicht nur der Geburtstag von Bandhavi, es ist zugleich auch Human Rights Day. So zelebrierten wir am Morgen mit einer Demonstration durch unser Dorf den besagten Menschenrechtstag. Die benachbarten Schulen waren alle zur Demo und der anschliessenden Party eingeladen. Das Programm war nicht wahnsinnig spannend, so das uebliche halt wie Ansprachen die wir nicht verstanden weil sie in Kannada waren und ein paar Darbietungen der Kinder.
Nach dem Mittagessen dann folgte der wohl coolste Teil des Tages. Um Punkt 14.00 Uhr begannen die Musiker (drummer) zu spielen und niemand war mehr zu halten. Die Kinder tanzten wie wild und zum ersten mal sah ich sie wirklich so extrem ausgelassen und voller Energie. Wir tanzten rund um den ganzen Campus bis wir schliesslich vor dem Brunnen halt machten um Kerzen ins Wasser zu lassen. Danach gings weiter zur mehr sittlichen Feier. Die Kinder brachten noch einmal diverse Taenze und Theater zum Besten, so auch unser “English-Drama” das wir 2 Wochen zuvor mit ihnen einstudiert hatten. Es ist super gelungen, obwohl der verrueckte Direktor gemeint hat die Taenze seien zu “filmy” gewesen… Den kann man manchmal einfach nicht ganz ernst nehmen, vor allem seine Reden… In jeder Ansprache kommt irgendwann: “We are on a journey, a journey which goes inwards and outwards…it has no beginning and no end… blablabla…
















Soviel zu Bandhavi Day… fuer Indian Express, Barbara Stutz. ;-)