Freitag, 19. Juni 2009

Ausflug nach Bangalore

Nach den ersten Ferien gings dann los auf einen Ausflug mit allen 69 Maedchen, der Hausmutter und den 5 Lehrern. Die Kinder waren von einem Fernsehsender eingeladen, ein zwei stuendiges kulturelles Programm im Cubbon Park zu praesentieren, welches live aufgezeichnet wurde. Anscheinend haben die dort jeden Sonntag zwischen 17.00 und 19.00 Uhr eine solche Open Air Veranstaltung… ziemlich cool. Also gings frueh Morgens los in die Stadt zum Cubbon Park. Die Zeit bis zur Auffuehrung verbrachten wir im technischen(?) Museum. Das war eigentlich ganz cool und war natuerlich ein riesen Highlight fuer die Kinder. Man kann sich das Museum so ein bisschen wie das Technorama vorstellen, einfach mit tausendmal mehr Informationen. Nachdem wir eine Etage gruendlich ausgekundschaftet hatten, waren die meisten Kinder muede und eigentlich waeren wir besser gegangen. Aber wie das hier so ist muss natuerlich alles angeschaut werden. Ich habe mich mittlerweilen ja schon an die langen Reden und Erklaerungen von Nazar (dem “main teacher”) gewoehnt, aber im Museum hats mir echt den letzten Nerv geraubt… Ausserdem waren die Kinder alle irgendwo und es war echt schwer sie nicht aus den Augen zu verlieren. So gings also im Eiltempo durch die anderen 3 Etagen und nach ca. 3 Stunden war endlich der Ausgang in Sicht.
Im Park haben wir uns dann erstmals ausgeruht… bzw. Rathi und ich haben uns auf die Suche nach etwas essbarem gemacht…und die anderen das Programm vorbereitet… :-) Um 17.00 Uhr gings dann auch los und die Kinder haben gesungen, getanzt und Theater aufgefuehrt was das Zeug haelt… habe auch nichts anderes erwartet…ihre Auffuehrungen sin dimmer super.
Als wir endlich aufbrachen um zum Bus zu gelangen, war es schon dunkel. Die Tore des Cubbon Park waren dann auch zu und so hiess es klettern… Natuerlich war unser letzter Bus schon abgefahren, doch wir erwischten Einen der uns bis zum naechst gelegenen Dorf brachte, von wo aus wir noch ne halbe Stunde gelaufen sind und dann todmuede in Visthar ankamen. Ich kann immer noch nicht glauben dass manche Kinder den ganzen Tag ohne Schuhe unterwegs waren… da kann man nur sagen: Hut ab!

Mittwoch, 3. Juni 2009

Ayo!!!

Ach scheisse da hats unten leider alles verschoben! Habe aber keine Nerven mehr das zu aendern... ayo!!!! Stoert euch hoffentlich nicht ;-)

Switzerland meets India

So nun will ich endlich von meinen Ferien berichten. Bevor ich zu meinem Reisemonat aufbrach, bekam ich Besuch von meinen 2 Cousinen. Wir haben eine Woche lang den Sueden von Karnataka unsicher gemacht.
Also zuerst habe ich meinen 2 Besuchern natuerlich Visthar gezeigt, worueber sich die Kinder und Rathi, die Hausmutter, riesig gefreut haben. Nach dem Abendessen wurden naemlich die mitgebrachtn Zahnbuersten, Farbstifte und sonstige Geschenke verteilt… beinahe wie Weihnachten… ;-)Rathi hat sich wie ein kleines Kind ueber das Schweizer Souvenir, eine “Schnee-Glaskugel”, gefreut. Typisch indisch… die stehen alle auf Kitsch!
Am naechsten Morgen gings dann los nach Hassan um die dortige Jain-Pilgerstaette zu besichtigen. Wir hatten fuer eine Woche nen Chauffeur gemietet weil wir so viel mehr sehen konnten als wenn wir mit den OEV unterwegs gewesen waeren. In Hassan angekommen erklammen wir in bruetender Mittagshitze den Huegel wo sich diese Pilgerstaette befindet. Ziemlich anstrengend kann man sagen aber man wird dafuer mit traumhafter Aussicht belohnt. Ausserdem befindet sich in der Mitte des Tempels eine riesige Statue "Gomateshvara" (30 m hoch) und allgemein war es recht interessant was uns der “guide” erzaehlte… fuer mich zumindest… meine Cousinen haben leider das indische Englisch nicht wirklich verstanden… :-)
Am zweiten Tag haben wir die Tempel in Belur und Halebid angeschaut, was auch ziemlich eindruecklich war. Unterwegs nach Coorg hielten wir bei einem Baum, wo tausende von riesig grossen Fledermaeusen Rast machten. Ich glaube ich hab noch nie solche grossen Viecher gesehen… Regina hat sich auch gar nicht aus dem Auto getraut… :-)


Am naechsten Tag gings auf zum Elefantencamp. Hier warden wilde Elefanten gefangen und trainiert damit sie spaeter im Tempel “arbeiten” koennen. Wir sahen beim Elefanten waschen und der Fuetterung zu und schossen natuerlich tausende Fotos…Leider durfte man nicht reiten weil die Elefanten gerade “Ferien” hatten… eine Auszeit von den vielen Touristen ist sicher jedem Elefant willkommen. So besichtigten wir noch einen “Dschungel – Park” wo wir einige Affen und Rehe zu Gesicht bekamen und bevor wir wieder zum Hotel zurueckkehrten machten wir noch halt bei einem budhistischen Tempel. Dies war wohl das Highlight vom Tag… sah echt total anders aus als alle hinduistischen Tempel… viel farbiger und ein total anderes Flair was warscheinlich auch an den vielen Moenchen lag die dort zugegen waren.
Am Abend nahmen Regina und ich an einer Gewuerztour teil… also eigentlich einfach ne Stunde durch den Dschungel hinter dem Hotel wandern und verschiedene Gewuerzpflanzen, Kaffeeplantagen, etc. bewundern… war aber ganz cool.



Am naechsten Morgen machten wir uns auf zum Nagarhole National Park. Unterwegs trafen wir prompt auf zwei Typen die auf ihren Elefanten durch den Dschungel ritten. Sofort wurde angehalten um Fotos zu schiessen und da kam doch einer mit seinem Elefant ganz Nahe damit wir den Dickhaeuter von Nahe betrachten konnten. Der Typ meinte zu mir: “No danger, no danger! Come, elephant you head, come.” Ich befolgte seinen Rat um den Elefant zu streicheln, welcher sofort seinen Ruessel erhob und auf meinem Kopf platzierte. Schlussendlich durfte ich auch noch reiten! War echt cool aber schon ein bisschen komisch… der Elefant hatte naemlich keinen Sattel an und man konnte sich nirgends richtig festhalten…aber wie ihr seht, ich lebe noch. :-)
Im Nagarhole National Park machten wir eine Jeep Safari wo wir ganz viele wilde Elefanten, Rehe, Bueffel, Pfauen, Wildschweine und Affen sahen, wirklich genial! Am naechsten Morgen gings auf zu ner Boot-Safari wo wir eigentlich nochmals die selben Tiere sichteten und dann fuhren wir nach Mysore um den Palast, den Chamundi Hill und den Markt unsicher zu machen.
Wieder zurueck in Bangalore fuehrte ich die 2 Besucher dann noch ein bisschen in der Stadt rum… zum shoppen zur Commercial street, etc. und dann hiess es auch schon wieder Abschied nehmen…
Ich habe die Ferien wirklich sehr genossen und viele tolle Sachen erlebt. Da die Hotels und alles schon von der Schweiz aus gebucht ware, habe ich mich ein bisschen gefuehlt wie in Luxusferien. Endlich wiedermal in richitgen Betten schlafen, eine richtig heisse Dusche nehmen, anstaendige Toiletten, etc. an das bin ich mich gar nicht mehr gewoehnt…hihi…wird ja lustig warden wenn ich wieder nach Hause komme… vielleicht schlafe ich dann lieber auf dem Boden und Dusche mit dem Gratenschlauch :-)

Donnerstag, 19. März 2009

What is this...?!

Nun ist es doch einmal an der Zeit euch von den lokalen Kuriositaten zu berichten…
Ich beginne mit dem Loch das vor gut sechs Monaten neben unserem Haus gegraben wurde. Da kam also eines Tages so ein Inder der ungefaehr fuer 2 Wochen harte Arbeit leistete und ein Loch grub. Man muss schon sagen “Hut ab” denn innerhalb dieser Zeit ein Loch von 1 Meter tiefe zu graben ist wirklich schweiss treibend… Nun wuerde jeder normale Mensch denken dass dieses Loch auch einen Sinn und Zweck hat. Ich kann euch sagen, nicht hier in Indien. So urploetzlich der Typ gekommen ist so verschwand er auch wieder und das Loch ist natuerlich immer noch da, einfach so, niemand weiss warum…

Seit einigen Wochen gehen hier die “chicken pocks” rum. Diese Tatsache ist nichts ungewoehnliches, leben hier doch 70 Kinder. Wenn die Kinder krank sind, schlafen sie nicht in ihren Zimmern sondern sie muessen im Esssaal uebernachten. Als wir eines Tages unsere Teller im Esssaal versorgten, entdeckten wir das Unglaubliche… Die Matten, auf denen die Kinder schlafen, waren bedeckt mit gruenen Blaettern weil schlafen auf “Curry leaves” angeblich gegen “chicken pocks” hilft. Was soll man dazu sagen? :-)

Das beste ueberhaupt ist die Geschichte mit dem “cow shit”! Sampath, der Typ der fuer die Infrasturktur hier verantwortlich ist, inspizierte eines Tages unser Haus. Nach einem Rundgang und diversen Reklamationen meinte er: “You should really spread out some cow shit in front of your house. You know then you won’t have ants and mosquito’s inside.” Ich habe natuerlich gedacht dies sei ein Witz und habe losgeprustet worauf er meinte: “You know, serious, you really should learn how to do it. The girls do it every day so you can learn it from them.” Ich habe noch nie gesehen wie die Kinder das machen und dachte mir, dass er einfach irgenwas erzahlt hat.
Eine Woche spaeter kommt Sampath zu mir und fragt mich: “So Barbara, have you learned how to spread out cow shit?” Da merkte ich dass er wohl alles ernst gemeint hat und fragte zurueck wie das denn funktioniert. Sampath meinte: “You know, first you take a bucket and fill it up with cow shit and water. You should mix it with your hands. It’s really good for the skin and it’s disinfecting. If you have wounds or small cuts your skin will heal very fast. After you mixed it spread it out with your hands.” :-)
Das ist wohl das Duemmste was ich je gehoert habe!!! Und wenn ich daran denke dass man hier in Indien mit den Haenden isst, wird mir doch ein bisschen uebel… :-)

Auch das Sms einer indischen Freundin ist nicht zu vergessen. Zum Thema Sms kann man grundsaetzlich sagen, dass die Inder entweder furchtbar kitschige Gedichte verschicken oder dann Ketten-sms a la “Wenn du dies an 3 Freunde verschickst wirst du deine grosse Liebe finden…” Furchtbar!!!
Eines Tages bekomme ich also folgendes: Please use your left ear while calling because using the right ear will affect your brain directly! Send this to everybody you know! Tata Health Team
:-) Einfach unglaublich!!! :-) Ich habe diese Sms dann zum Spass der Hausmutter hier gezeigt und die hat es doch tatsaechlich ernst genommen!!! :-) So wird es wohl noch manchen Indern gehen ansonsten wuerden sie solchen bullshit ja auch nicht verschicken… :-)

Ja des weiteren werden die Mangos, die hier zu Tausenden wachsen, genau am 1.Mai reif sein. Also seriously am 1. oder 2.Mai macht es “tadaaaaa” und die Mangos sind zum pfluecken bereit…
Es ist auch moeglich dass jeden Moment neue Volunteers auftauchen. Also die koennten jede Minute kommen, vielleicht heute um Mitternacht…
Und der DVD player der immer an Ort und Stelle war, war eines Tages unauffindbar. Laut dem security guy: “After one day, DVD player gone...” Wer hat den wohl genommen?

Es gaebe noch tausende andere Dinge zu erzaehlen aber ich denke das reicht fuer heute… Also machts gut und immer schoen dran denken “spread out cow shit and this is really important, use your left ear while calling! Otherwise your brain will be affected directly!!!”

Namaskara
Barbara

Donnerstag, 29. Januar 2009

Happy Sankranti and Republic Day

Kaum zurueck in Visthar und schon wird wieder gefeiert! Am 14. Januar war Sankranti angesagt. Waehrend diesem Fest der Bauern wird der Sonnengott angebetet. Nicht ueberall in Indien wird Sankranti auf dieselbe Weise gefeiert. Hier in Karnataka ist es ueblich, dass man seine Nachbarn und Freunde besucht und “sugar cans” oder die extra zubereiteten Snacks austauscht. Dabei wuenscht man sich “Ella bella thindu, olle maathu aadu” was so viel bedeutet wie “Iss Sesam und Jaggery, dann wirst du nur noch von Gutem sprechen”.
Wie jedes Festival wird auch dies in Visthar gefeiert. Zum Fruehstueck gabs dann erstmal Pongal, ein Reisgericht (wie koennte es auch anders sein…) das mich immer an Risotto erinnert. Normalerweise ist Pongal salzig, mit gruenen Chillis und Tomaten doch diesmal war es suess, mit Kokosnuss drin. Ich mag das salzige Pongal definitiv lieber, doch what to do… Nach dem Fruehstueck trafen wir uns alle beim Kuhstall um Puja fuer die Kuehe zu machen. Diese waren nicht gerade begeistert, die Kinder dafuer umso mehr… Am Schluss wurde dann allen ein Saeckchen mit Snacks verteilt und zum Dessert gabs sugar cans. Leider waren in den Snacks so komische suesse Klumpen drin die niemand mochte…ich hab meine Meinung ueber indische Suessigkeiten noch nicht geaendert, die sind mit so viel Zucker gemacht dass einem die Haare zu Berge stehen… tschennagilla!!!

Am Montag dann war Republic Day und wie koennte es auch anders sein, natuerlich kein Unterricht. Wie immer wurde alles schoen dekoriert, Rangoli auf den Boden gemalt und zusaetzlich zu diesem Fest wurde ne Fahnenstange mit der indischen Flagge aufgestellt. Alle versammelten sich vor der Schule, die Kinder natuerlich schoen in Reih und Glied, um die Nationalhymne zu singen. Danach wurden verschiedene Ansprachen gehalten und die Kinder gaben einige Songs zum Besten. Zum Abschluss des Programms wurde allen Suessigkeiten ueberreicht, yyyyeeeeehhhh!!!! ;-0
Republic Day war eigentlich nicht wirklich speziell und das Programm eher langweilig weil alle die ganze Zeit in Kannada gesprochen haben und wir so gut wie nichts verstanden haben… Die Tatsache aber das wir immer wieder frei haben ist schon nicht schlecht! Wir sollten das in der Schweiz auch einfuehren… ;-)

Sommer, Sonne, Sonnenschein... Goa wir kommen!

Nach dem Camp gings ab in die Ferien! Mein erstes Weihnachten am Strand…it was crazy!!! Trotz angekuendigten Terrorattacken fuer Weihnachten und Silvester liessen wir es uns nicht nehmen, unsere Ferienwoche in Goa, genauer gesagt Palolem Beach, zu verbringen. Dies war ein ziemlich lustiger, wenn auch manchmal etwas stressiger Aufenthalt… reisen in einer grossen Gruppe kann ziemich anstrengend sein…
Wir haben uns 4 kleine Huetten direkt am Strand gemietet. Wegen den angekuendigten Terroranschlaegen war das ansonsten ueber Weihnacht / Neujahr total ausgebuchte Goa ziemlich leer. Ich fand das um so besser denn man hatte genuegend Platz am Strand und unsere Huetten waren auch viel billiger als sonst. Zur allgemeinen Freude gabs ueberall italienische Restaurants und sogar ne Baeckerei mit fast so gutem Brot wie in der Schweiz und den besten Salaten ueberhaupt (leider gibts sonst in Indien nie gruenen Salat…). Auch die zahlreichen Staende und kleinen Laeden waren nicht zu verachten. Fuer uns Indienkenner war es natuerlich ein leichtes die Preise um das doppelte bis dreifache runterzuhandeln… ;-) und so war mein Rucksack dementsprechend gefuellt auf der Heimreise.

Am Weihnachtsabend gingen wir alle zusammen Abendessen. Danach war tanzen angesagt in einem der offenen Strandclubs die illegalerweise bis um ca. 01.00 Uhr Musik spielten. Silvester sah ungefaehr aehnlich aus: Abendessen und dann ab zum tanzen… Leider kreuzte um ca. 02.00 Uhr die Polizei auf und beendete die Party weil der Club nur bis um 01.00 Uhr bezahlt hat (damit sie laute Musik spielen durften). Wir wollten nicht langweilig sein uns schon ins Bett gehen, so machten wir uns auf in ein anderes Strandrestaurant um noch nen Kaffee zu trinken... und dann hiess es halt doch : Ab ins Bett…

Ich habe es total genossen 1 Woche lang am Strand zu liegen und die Sonne und das Meer und vor allem das westliche Essen zu geniessen! Es war wirklich eine coole Zeit und Goa ist schon einen Besuch wert obwohl ich bevorzuge Weihnachten und Neujahr an kaelteren Orten zu verbringen.
Oh, da hab ich noch was vergessen… Eines Abends als wir zurueck zu unseren Huetten kamen, fanden wir einen Mann an einen Stuhl gefesselt. Daneben standen ein aufgeregter Security guy und einige andere Leute. Sie erzaehlten uns, dass dieser Mann Drogen in die Huetten schmuggeln wollte, um danach das “Hotel” bei der Polizei anzuschwaerzen. Er hat frueher mal in diesem Hotel gearbeitet und wurde rausgeschmissen. Mit dieser Tat wollte er sich fuer die Kuendigung raechen… Kurzerhand haben ihn die Leute vom Hotel ueberwaeltigt und an den Stuhl gefesselt… was soll man auch anderes tun wenn die Polizei nicht sofort kommt?! ;-)

Mid Year Camp or from heaven to hell and back to earth again...

Am 18. Dezember trafen wir uns alle in Mysore (alle Volunteers vom ICDE Programm 08/09). Niemand wusste genau wos hingeht und die Erwartungen waren ziemlich gering. Nach 5 Monaten in Indien hat man keine grossen Ansprueche mehr, das Einzige was sich alle wuenschten war ne heisse Dusche und eine normale westliche Toilette (mit Klopapier!!!). Nach ungefaehr ner halben Stunde machten wir vor einem riesigen Gelaende halt. Drei Security Leute stiegen kurzerhand in den Bus, notierten sich unsere Namen und haendigten jedem eine ID-Card aus. Dann wurden wir in die Welt von Infosys eingelassen. Infosys ist eine der groessten IT Firmen in Indien und wir durften 3 Naechte auf deren Trainingscampus uebernachten. Dies ist ein riesiges Areal auf welchem sich nebst den Wohnhaeusern auch ein Kino, Fitnesszentrum, Swimmingpool, Sportplaetze, diverse Konferenzhallen, Coffee Day und andere Restaurants, diverse Laeden, eine Bibliothek die aussieht wie ein Parlamentsgebaeude (noch im Bau), etc. befindet. Kurz gesagt, eine surreale, abgeschottete Welt…ich hab mich irgendwie nicht ganz wohl gefuehlt…obwohl ich mein Zimmer gerne noch laenger behalten haette, war es doch wie in einem 5 Sterne Hotel. Das witzigste war das alle Wohnhaeuser genau gleich aussahen, wirklich genau gleich. So passierte es nicht nur einmal das Leute aus unserer Gruppe verzweifelt versuchten ihr Zimmer aufzuschliessen, was aber nicht funktionierte weil es eben das falsche Haus war, also Haus 18 Zimmer 4 anstatt Haus 20 Zimmer 4… Am zweiten Tag haben wir dann auch noch herausgefunden dass der Kuehlschrank, das Tablett im Badezimmer, der Tee und die Snacks in unseren Zimmern jeden Tag neu aufgefuellt werden. Und was machen Leute wenn sie 5 Monate lang im Dschungel oder in einem Kaff gelebt haben? Genau! Sie stecken alles ein was sie finden koennen, vor allem wenn es was westliches ist und zudem noch gratis und im Ueberfluss vorhanden, und und und…
Nach 3 Naechten war ich dann aber doch ganz froh wieder in die Zivilisation zurueckzukehren. Nach der Besichtigung von diversen Projekten und Schulen rund um Mysore fuhren wir nach Bangalore zur geplanten Weihnachtsfeier. Wie ueblich kamen wir zu spaet weil wir ne Autopanne hatten…der Abend war dann aber doch noch ganz spassig und wir amuesierten uns praechtig ab dem Krippenspiel dass das ICDE-Team extra fuer uns einstudiert hatte. Nach dem singen von “Stille Nacht” in allen moeglichen Sprachen gingen wir dann zum Abendessen (Nordindische Kueche) ueber, was einfach super lecker war. Die Nacht verbrachten wir im Indian Social Institute was absolute nicht zu empfehlen ist und nach Infosys die Hoelle war… die Zimmer sahen aus wie Gefaengniszellen, die Matratzen waren dreckig, das kleine Waschbecken verbreitete einen fauligen Geruch im Zimmer und die Duschen erwaehne ich lieber nicht… Das Morgenessen war dann auch dementsprechend, Chapatti und Wasser…aber “is ok”…
Am naechsten Morgen gings dann auf zum Bannerghatta Park wo wir eine Nacht im Dschungel verbrachten. Die Zimmer waren echt schoen (wenn auch Massenlager) und die Duschen im Gegensatz zur Nacht davor der reinste Luxus. Wir teilten uns in 2 Gruppen auf und besichtigten einerseits den Zoo und andererseits den Safaripark. Der Zoo war eine ziemlich traurige Angelegnheit, die Tiere waren in viel zu kleinen Kaefigen untergebracht und machten einen lethargischen Eindruck. Auch die Safari war nicht wirklich das ware. Die Tiere sind sich schon so an die lauten Cheeps und Touristen gewoehnt, dass sie ganz Nahe herankommen oder einfach vor den Zaeunen hin und her laufen (wie frueher die Tiger und Loewen im Zueri Zoo). Aber so weit so gut… Am Abend dann sassen wir noch ganz lange ums Lagerfeuer, haben gesungen und geplaudert.

Das Mid Year Camp war nicht wirklich wahnsinnig spannend und manchmal ein bisschen unorganisiert aber ich fands cool alle anderen Volunteers wieder zu sehen. Das coolste war, das alle “dieselbe Sprache” sprachen… “Ayooo! Is ok, ok, serry, serry! Ok, go!” und vieles mehr ist in Indien ziemlich gelaeufig und fuer uns manchmal einfach nur amuesant oder verwirrend… aber wir haben uns daran gewoehnt und man koennte sagen, dass die indische Kultur ein Teil von uns geworden ist. ;-)

Many many happy birthdaday!

Lang ists her seit ich das letzte mal geschrieben habe…die Zeit vergeht wie im Fug! Wie der Titel schon sagt, werde ich in diesem Blog ueber einen Geburtstag berichten, den 3. Geburtstag von Bandhavi (Teil meines Projektes). Alles fieberte auf diesen Tag hin. verschiedene Theater wurden einstudiert, Songs und Taenze geuebt, Ansprachen vorbereitet, und und und… Der 10. Dezember ist nicht nur der Geburtstag von Bandhavi, es ist zugleich auch Human Rights Day. So zelebrierten wir am Morgen mit einer Demonstration durch unser Dorf den besagten Menschenrechtstag. Die benachbarten Schulen waren alle zur Demo und der anschliessenden Party eingeladen. Das Programm war nicht wahnsinnig spannend, so das uebliche halt wie Ansprachen die wir nicht verstanden weil sie in Kannada waren und ein paar Darbietungen der Kinder.
Nach dem Mittagessen dann folgte der wohl coolste Teil des Tages. Um Punkt 14.00 Uhr begannen die Musiker (drummer) zu spielen und niemand war mehr zu halten. Die Kinder tanzten wie wild und zum ersten mal sah ich sie wirklich so extrem ausgelassen und voller Energie. Wir tanzten rund um den ganzen Campus bis wir schliesslich vor dem Brunnen halt machten um Kerzen ins Wasser zu lassen. Danach gings weiter zur mehr sittlichen Feier. Die Kinder brachten noch einmal diverse Taenze und Theater zum Besten, so auch unser “English-Drama” das wir 2 Wochen zuvor mit ihnen einstudiert hatten. Es ist super gelungen, obwohl der verrueckte Direktor gemeint hat die Taenze seien zu “filmy” gewesen… Den kann man manchmal einfach nicht ganz ernst nehmen, vor allem seine Reden… In jeder Ansprache kommt irgendwann: “We are on a journey, a journey which goes inwards and outwards…it has no beginning and no end… blablabla…
















Soviel zu Bandhavi Day… fuer Indian Express, Barbara Stutz. ;-)